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Streamkiste – legal oder illegal?

Der Streaming-Anbieter Streamkiste stellt ein umfangreiches Angebot an deutschsprachigen Kinofilmen und Fernsehserien zu Verfügung. Das erinnert stark an bekannte legale Anbieter wie Amazon Prime Video und Netflix. Im Gegensatz zu ihnen ist das Streamen bei Streamkiste jedoch gratis und die ursprüngliche Webadresse Streamkiste.tv wurde bereits gesperrt. Ist die Nutzung des verlockenden Angebots also illegal, oder haben die Anbieter mittlerweile eine legale Lösung gefunden?

Was ist Streamkiste?

Streamkiste, sowie andere Portale wie aniworld, aniflixlivetv und filmpalast.to, ist mit geschätzten 4 Millionen Klicks im Monat einer der beliebtesten Streaming-Anbieter Deutschlands. Er stellt Filme und Serien in höchster Qualität zur Verfügung und hat sogar Filme im Angebot, die gerade erst in den Kinos angelaufen sind. Die Nutzung ist kostenlos und es ist auch keine Registrierung erforderlich. Ursprünglich war Streamkiste unter der Webadresse streamkiste.tv zu finden. Sie ist inzwischen zwar innerhalb von Deutschland gesperrt, die Angebote sind aber unter der neuen Adresse streamkiste.live wieder zugänglich.

Ist das Angebot von Streamkiste legal?

Der hohe Bekanntheitsgrad und die beeindruckenden Klickzahlen könnten zu der Annahme verleiten, dass es sich um ein vollkommen legales Angebot handelt. Doch neue Kinofilme in HD-Qualität gibt es legal nicht gratis. Für ihre Produktion fallen hohe Kosten an, die die Rechteinhaber über den Verkauf von Kinokarten und Ausstrahlungsgebühren für Steamingdienste und Fernsehsender wieder einbringen müssen. Streamkiste kann seine Inhalte nur deshalb kostenlos anbieten, weil es sich diese Gebühren erspart. Das ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht und schädigt nicht nur die Filmstudios, sondern auch die Schauspieler und Drehbuchautoren, die die eigentlichen Schöpfer der Inhalte sind. Sie erhalten häufig einen Anteil an den durch den Verkauf der Filme und Serien gemachten Gewinnen. Zudem steht den Studios bei geringeren Einnahmen weniger Geld für weitere Produktionen zur Verfügung. Sie sind gezwungen bei der Qualität zukünftiger Filme und der Bezahlung der Künstler und Mitarbeiter zu sparen.

Macht man sich durch Nutzung des Angebots von Streamkiste strafbar?

Lange Zeit hieß es, dass die Nutzung von illegalen Streaming Angeboten eine rechtliche Grauzone darstellt. Seit April 2017 gibt es dazu jedoch ein eindeutiges Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Demnach stellt auch das Ansehen von illegalen Streams eine Urheberrechtsverletzung dar, da dabei eine Kopie der Inhalte im Cache des Nutzers erstellt und zwischengespeichert wird. Nutzer haben die Pflicht vor dem Start eines Streams zu prüfen, ob es sich um ein offensichtlich rechtswidriges Angebot handelt. Das ist bei Streamkiste der Fall, da jedem Nutzer klar sein sollte, dass man neue Kinofilme legal nicht kostenlos sehen kann.

Welche Strafen drohen für die Nutzung von Streamkiste?

Privatpersonen, die bei der Nutzung eines illegalen Streaming Angebots erwischt werden, droht eine Abmahnung, für die eine Mahngebühr zu bezahlen ist. Sie beträgt laut Urheberrechtsgesetz bei der ersten Mahnung 1000,00 EUR. Zusätzlich werden 5,00 bis 10,00 EUR Lizenzgebühr pro Film eingehoben. Für private Nutzer fallen jedoch normalerweise nur maximal 155,30 EUR Anwaltskosten an. Die Gefahr, erwischt zu werden, gilt für sie als eher gering, da die IP-Adresse des Nutzers eindeutig identifiziert werden muss und sich die Ermittlungen gegen illegale Streaming-Webseiten meist auf die Betreiber konzentrieren. Abmahnungen und Rechtsverfahren sind aber immer ein erschreckendes und stressreiches Erlebnis und man sollte auch aus moralischen Gründen auf die Nutzung von Streamkiste und ähnlichen Anbietern verzichten.

kinox.to & Co. Wann Streamen von Filmen & Serien illegal ist | Anwalt Christian Solmecke

Wie erkennt man ein legales Streaming Angebot?

Legale Anbieter bezahlen Lizenzgebühren für die von ihnen angebotenen Inhalte. Diese Ausgaben müssen sie durch entsprechende Einnahmen wettmachen. Das kann durch eine Gebühr für jeden einzelnen Stream, ein monatlich zu bezahlendes Abo aber auch durch Werbeeinnahmen erfolgen. Letzteres ist besonders schwer zu beurteilen. Ein gutes Indiz ist, wenn im Impressum klar erkennbar ist, wer für die Website verantwortlich ist, und keine aktuellen Kinofilme von Gratisangeboten betroffen sind. Absolute Sicherheit hat man aber nur bei Nutzung von zahlungspflichtigen Angeboten der bekannten großen Anbieter.

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