movie theater ga0b136522 1920 e1706045553893

Streamkiste – legal oder illegal?

Der Streaming-Anbieter Streamkiste stellt ein umfangreiches Angebot an deutschsprachigen Kinofilmen und Fernsehserien zur Verfügung. Das erinnert stark an bekannte legale Anbieter wie Amazon Prime Video und Netflix. Im Gegensatz zu diesen ist das Streamen bei Streamkiste jedoch kostenlos und die ursprüngliche Webadresse Streamkiste.tv wurde bereits gesperrt. Ist die Nutzung des verlockenden Angebots also illegal oder haben die Anbieter inzwischen eine legale Lösung gefunden?

Was ist Streamkiste?

Streamkiste ist neben anderen Portalen wie aniworld, aniflixlivetv und filmpalast.to, mit rund 4 Millionen Klicks pro Monat einer der beliebtesten Streaming-Anbieter in Deutschland. Er bietet Filme und Serien in höchster Qualität und hat sogar Filme im Angebot, die gerade erst in den Kinos angelaufen sind. Die Nutzung ist kostenlos, eine Registrierung ist nicht erforderlich. Ursprünglich war Streamkiste unter der Webadresse streamkiste.tv zu finden. Inzwischen ist diese Adresse in Deutschland gesperrt, die Angebote sind aber unter der neuen Adresse streamkiste.live wieder erreichbar.

Ist das Angebot von Streamkiste legal?

Der hohe Bekanntheitsgrad und die beeindruckenden Klickzahlen könnten zu der Annahme verleiten, dass es sich um ein völlig legales Angebot handelt. Neue Kinofilme in HD-Qualität gibt es aber nicht legal umsonst. Ihre Produktion ist mit hohen Kosten verbunden, die die Rechteinhaber über den Verkauf von Kinokarten und die Ausstrahlungsgebühren für Streamingdienste und Fernsehsender wieder einspielen müssen. Streamkiste kann seine Inhalte nur deshalb kostenlos anbieten, weil es sich diese Kosten spart.

Das ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht und schadet nicht nur den Filmstudios, sondern auch den Schauspielern und Drehbuchautoren, die die eigentlichen Schöpfer der Inhalte sind. Sie werden häufig an den Gewinnen aus dem Verkauf der Filme und Serien beteiligt. Darüber hinaus steht den Studios bei geringeren Einnahmen weniger Geld für weitere Produktionen zur Verfügung. Sie sind gezwungen, bei der Qualität zukünftiger Filme und bei der Bezahlung von Künstlern und Mitarbeitern zu sparen.

Macht man sich durch Nutzung des Angebots von Streamkiste strafbar?

Lange Zeit galt die Nutzung illegaler Streaming-Angebote als rechtliche Grauzone. Seit April 2017 gibt es dazu jedoch ein klares Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Demnach stellt auch das Anschauen illegaler Streams eine Urheberrechtsverletzung dar, da eine Kopie der Inhalte erstellt und im Cache des Nutzers zwischengespeichert wird. Nutzer haben die Pflicht, vor dem Start eines Streams zu prüfen, ob es sich um ein offensichtlich rechtswidriges Angebot handelt. Dies ist bei Streamkiste der Fall, da jedem Nutzer klar sein muss, dass aktuelle Kinofilme nicht legal und kostenlos angesehen werden können.

Welche Strafen drohen für die Nutzung von Streamkiste?

Wer als Privatperson bei der Nutzung eines illegalen Streaming-Angebots erwischt wird, riskiert eine Abmahnung, für die eine Abmahngebühr fällig wird. Diese beträgt laut Urheberrechtsgesetz bei der ersten Abmahnung 1000,00 EUR. Hinzu kommt eine Lizenzgebühr von 5,00 bis 10,00 EUR pro Film. Für private Nutzer fallen in der Regel jedoch nur Anwaltskosten von maximal 155,30 EUR an. Das Risiko, erwischt zu werden, gilt für sie als eher gering, da die IP-Adresse des Nutzers eindeutig ermittelt werden muss und sich die Ermittlungen gegen illegale Streaming-Seiten meist auf die Betreiber konzentrieren. Abmahnungen und Gerichtsverfahren sind jedoch immer eine erschreckende und nervenaufreibende Erfahrung und man sollte auch aus moralischen Gründen auf die Nutzung von Streamkiste und ähnlichen Anbietern verzichten.

kinox.to & Co. Wann Streamen von Filmen & Serien illegal ist | Anwalt Christian Solmecke

Wie erkennt man ein legales Streaming Angebot?

Legale Anbieter zahlen Lizenzgebühren für die von ihnen angebotenen Inhalte. Diese Ausgaben müssen durch entsprechende Einnahmen ausgeglichen werden. Dies kann durch eine Gebühr für jeden einzelnen Stream, ein monatliches Abonnement, aber auch durch Werbeeinnahmen geschehen. Letztere sind besonders schwer einzuschätzen. Ein gutes Indiz ist, wenn aus dem Impressum klar ersichtlich ist, wer für die Website verantwortlich ist und keine aktuellen Kinofilme von kostenlosen Angeboten betroffen sind. Absolute Sicherheit besteht jedoch nur bei kostenpflichtigen Angeboten der bekannten großen Anbieter.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert