fortnite 4077483 1920 e1702228914587

Gaming aus rechtlicher Sicht – über was wir uns Gedanken machen sollten

Gaming ist zugegebenermaßen kein Thema, das die meisten von uns in irgendeiner Weise mit Recht assoziieren würden. Das ist verständlich, da es der Unterhaltung dient und als netter Zeitvertreib gilt. Wir sollten allerdings – gerade im Hinblick auf den rasanten technologischen Fortschritt – nicht vergessen, dass selbst ein scheinbar ungefährlicher Bereich wie das Gaming gewisse rechtliche Fragen aufwirft. Doch warum eigentlich?

Altersbeschränkungen dienen dem Jugendschutz

Weder Eltern noch Spieler müssen Altersbeschränkungen einhalten, denn es handelt sich dabei gewissermaßen um Empfehlungen. Etwas anders sieht es bei Spieleentwicklern aus. Spieleentwickler müssen Altersbeschränkungen einhalten, um sicherzustellen, dass ihre Spiele den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Die Prüfung der Altersbeschränkungen erfolgt zwar durch unabhängige Institutionen wie die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), aber die Einhaltung der Altersbeschränkungen liegt im Endeffekt immer noch beim Spieleentwickler.

Einige Genres unterliegen Sondergesetzen

Bei den meisten Genres der Gaming-Welt gelten weitgehend dieselben Gesetze. Es gibt allerdings Ausnahmen wie die Glücksspielindustrie. Die aktuellen Casino Gesetze sind anders als die für reguläre Games und werden im Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) geregelt. Online Casinos können nur dann eine deutsche Lizenz erhalten, wenn sie die Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags einhalten. Diese Vorgaben umfassen unter anderem Limits für Einsätze und Einzahlungen. Ferner sind bestimmte Arten von Spielen wie Live Games nicht erlaubt.

Mikrotransaktionen in Apps

Die sogenannten In-App-Käufe sind mittlerweile ein Bestandteil vieler Mobile Games. Genau genommen gibt es fast kein Spiel für das Smartphone, bei dem sie nicht möglich sind. Spieleentwickler haben allerdings nicht freie Wahl darüber, wie sie ihre Mikrotransaktionen gestalten. Damit die Games legal in den Play Stores von Apple oder Google angeboten werden können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Eines von vielen Tabus sind In-App-Käufe von inakzeptabler Höhe wie mehreren Tausend Euro.

Schutz von persönlichen Daten

In den letzten Jahren ist es ruhiger um die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und damit vergleichbare Gesetze wie den California Consumer Privacy Act (CCPA) oder die Generel Data Protection Regulation (GDPR) geworden. Das bedeutet allerdings nur, dass sich die Gesetze inzwischen etabliert haben. Sie sind weiterhin relevant und können bei Verstößen empfindliche Bußgelder mit sich ziehen. Wie andere Unternehmen müssen auch Firmen der Gaming-Branche den Datenschutz ihrer Spieler gewährleisten.

Urheberrechtsverletzungen werden geahndet

Die Gaming-Industrie muss sich wie andere Branchen an Urheberrechtsgesetze halten. Sie dürfen beispielsweise nur dann bestimmte Charaktere oder Musiktitel in ihre Games einbinden, wenn sie über die jeweiligen Lizenzen verfügen. Die Urheberrechtsgesetze besagen auch, dass eine Modifikation von Spielen ohne explizite Erlaubnis nicht ohne Weiteres erlaubt ist. Das gilt insbesondere dann, wenn die Modifikation ein kommerzielles Ziel hat.

Verhaltensregeln bei Onlinespielen

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Wer zum Beispiel online auf einer Konsole spielt, muss sich an gewisse Regeln halten. Welche Regeln gelten, kann der Anbieter des Onlinespiels selbst bestimmen. Bei Missachtung der Regeln kann es zu einer Sperrung des Accounts kommen. Ob der Spieler viel Geld in das Game investiert hat, ist dabei nicht von Relevanz. Bei sehr harten Verstößen sind theoretisch sogar Bußgelder oder eine Strafanzeige möglich.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert