Dreiräder sind was für kleine Kinder? Von wegen! Trikes sind Dreiräder für große Jungs – und Mädels. Mit reichlich Pferdestärken im Rücken weht Ihnen eine frische Brise um die Nase. Trotzdem biegen Sie mit der langgezogenen Vorderradgabel geschmeidig um die Kurven.
Trikes vereinen das Freiheitsgefühl auf einem Motorrad mit dem Komfort eines Autos. Wenn Sie auf diesen originellen Fahrzeugen Heimatliebe einmal anders erleben wollen, können Sie vielerorts ein Trike mieten.
Was sind Trikes?
Der entspannte Fahrkomfort bietet insbesondere auf den ellenlangen Highways der USA viele Vorzüge. Und die USA sind auch das Heimatland dieser ganz besonderen Fahrzeuge. Doch auch hierzulande erfreuen sich Trikes einer wachsenden Anhängerschaft: 1979 schwappte dieser Trend nach Deutschland rüber, seit 1980 erfolgen Straßenzulassungen.
Trikes waren ursprünglich Motorrad-Umbauten, bei denen das Vorderrad und die Gabel vorwiegend von Chopper-Modell übernommen wurden. Diese Motorradmodelle zeichnen sich durch eine lange, flach angestellte Vorderradgabel aus.
Kombiniert wurden diese Chopper-Teile meist mit der Hinterachsenkonstruktion und dem Motor eines VW-Käfers. Mittlerweile gibt es diverse Hersteller, die Eigenkonstruktionen bauen.
Trikes bieten vorwiegend einen Kofferraum und hinter ihrem Fahrersitz zusätzlich Platz für ein bis zwei Beifahrer. Sollte es sich bei einem dieser Beifahrer um ein Kind unter acht Jahren handeln, ist ein Kindersitz anzubringen.
Gekuppelt und gebremst wird wie bei einem Auto mittels Pedalen. Gas und Schaltung befinden sich dagegen, wie bei einem Motorrad am Lenker. Trikes verfügen außerdem über eine zentrale Bremsanlage, das heißt sie bremsen mit allen drei Rädern gleichzeitig.
Haben Sie den richtigen Führerschein, um ein Trike mieten zu können?
Halb Motorrad, halb Auto – welche Führerscheinklasse braucht man, um ein Trike steuern zu dürfen? Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da das Datum des Führerscheinerwerbs ausschlaggebend ist:
- Vor dem 19.01.2013: Autoführerschein Klasse B
- Nach dem 19.01.2013: Motorradführerschein Klasse A, Mindestalter von 21 Jahren
Die Änderung der Führerscheinklasse ist den steigenden Zulassungszahlen von Trikes und Quads zuzuschreiben. Zudem setzen manche Anbieter im Trike-Verleih ein Mindestalter von 25 Jahren voraus. Andere verlangen, dass der Führerschein vor mindestens zwei Jahren erworben wurde. Informieren Sie sich am besten direkt beim jeweiligen Anbieter.
Trike-Fahren und Helmpflicht
Für das Fahren von Trikes sieht der Paragraf 21a, Absatz 2 der Straßenverkehrsordnung Folgendes vor: „Wer Krafträder oder offene drei- oder mehradrige Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von über 20 km/h führt sowie auf oder in ihnen mitfährt, muss während der Fahrt einen geeigneten Schutzhelm tragen. Dies gilt nicht, wenn vorgeschriebene Sicherheitsgurte angelegt sind.“
Es gilt also: Sind keine Sicherheitsgurte serienmäßig installiert, müssen der Fahrer und alle Beifahrer einen Helm tragen.
Brauche ich spezielle Ausrüstung für das Trike-Fahren?
Sie sollten festes Schuhwerk und – insbesondere bei Regenwetter – wetterfeste Kleidung tragen. Wie bei Motorrädern tragen manche Fahrer zusätzlich einen Nierengurt. Ansonsten bedarf es keiner speziellen Ausrüstung. Lediglich ein Navigationsgerät kann, bei Bedarf, mitgenommen und angeschlossen werden.
Verschiedene Trike-Modelle
Da die deutsche Zulassungsbehörde wesentlich strenger ist als ihr amerikanisches Pendant, dominieren hierzulande deutsche Hersteller den Markt. Der verbreiteteste ist Boom Trikes. Hier werden einige Modellserien von Boom Trikes vorgestellt:
Mustang: |
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Hayabusa: |
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Low Rider Muscle: |
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New Highway: |
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Moto Trikes |
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Ein weiterer bekannter Trike-Hersteller aus Deutschland ist Rewaco. Dieser bietet aktuell zwei Modellreihen: Einmal die RF1-Serie mit Zwei- und Dreisitzern in verschiedenen Leistungsklassen (von 70 bis 200 PS) und die CT-Serie mit verschiedenen Conversion-Trikes, bei denen das Originalmotorrad bis auf die Hinterachse mit zwei Rädern komplett erhalten ist.
Worauf muss ich beim Trike mieten achten?
Die Konditionen variieren von Anbieter zu Anbieter – es lohnt sich also, den Mietvertrag genau zu studieren. Dabei sollten Sie auf folgende Angaben achten:
- Wie viel Kaution muss hinterlegt werden?
- Besteht eine Voll- und/oder Teilkaskoversicherung? Wie hoch ist die Selbstbeteiligung?
- Können Helme und Regenkleidung mit ausgeliehen werden? Fallen dafür zusätzliche Kosten an?
- Wie viele Freikilometer sind inbegriffen und was kosten weitere Kilometer?
- Habe ich das Trike vollgetankt zurückzugeben?
- Für wie viele Stunden gilt der Tagespreis?
- Wie alt muss ich mindestens sein? Wie lange muss ich schon über einen Führerschein verfügen?
Oftmals werden Trikes nur in der Saison, also zwischen April und Oktober, vermietet.
Die meisten Anbieter geben Ihnen beim Abholen des Trikes eine kostenlose Fahrzeugeinführung. Sollten Sie noch niemals zuvor auf einem solchen Fahrzeug gesessen haben, sollten Sie diese unbedingt in Anspruch nehmen!
Geführte Trike-Touren
Sie möchten ein Trike mieten, haben aber keine Ahnung, wo Sie entlang fahren sollen? Dann nehmen Sie doch an einer geführten Tour teil! Auf dieser werden Sie unter Führung eines erfahrenen Trikers durch malerische Landschaften geleitet.
Eine geführte Tour dauert in der Regel einen Tag, wobei es auch Veranstalter ganzer Trike-Urlaube gibt. Dank ihres Kofferraums bieten die motorisierten Dreiräder genügend Stauraum für Gepäck. Obwohl bei solchen Touren Trike-Besitzer mitfahren können, werden auch Trikes zur Miete angeboten.