Reitunterricht – Das erwartet Sie auf der Reitanlage! Kosten, Tipps, Infos!

Im Reitsport bilden Pferde und Reiter eine Einheit, aber bis es soweit ist, legen sie gemeinsam einen weiten Weg zurück. Schließlich reagieren die Tiere auf Signale, die Ihnen ihr Reiter gibt. Dies funktioniert aber nur, wenn er die Grundlagen beherrscht und ihre Verhaltensweisen versteht.

Im Reitunterricht lernen Sie diese theoretischen sowie praktischen Grundlagen, entwickeln ein Gefühl für das Pferd, und bauen soziale Kontakte zu anderen Gleichgesinnten auf. Denn Reiten ist weit mehr als ein Sport, da es die Pflege und Arbeit mit den Tieren beinhaltet, bei der Beide miteinander trainieren, um sich zu verbessern.

Reitstunden können sowohl Kinder als auch Erwachsene beider Geschlechter nehmen, doch vor Ihrem ersten Reitunterricht sollten Sie sich die Fragen stellen: Welche Voraussetzungen gibt es? Wie finde ich eine gute Reitschule? Welche Reitbekleidung muss ich tragen? Wie läuft die erste Reitstunde ab und was kostet Reitunterricht überhaupt?

Ab welchem Alter ist Reitunterricht sinnvoll?

Reitunterricht setzt ein gewisses Maß an geistiger Reife, Motorik, Koordination und das Halten des Gleichgewichts voraus. Außerdem müssen Reiter ihre Pferde verstehen und in der Lage sein, mit ihnen umzugehen und zusammenzuarbeiten.

Diese Fähigkeiten beherrschen viele Kinder ab einem durchschnittlichen Alter von 9 bis 10 Jahren. Es gibt auch jüngere Reiter, die sicher im Sattel sitzen. Dies hängt jedoch von der geistigen und körperlichen Entwicklung des einzelnen Kindes ab.

Ein guter Einstieg für Kinder stellt das Voltigieren dar. Bei dieser Sportart entwickeln sie auf spielerische Weise ein Gefühl für die Bewegungen des Tieres sowie den eigenen Körper und trainieren den Gleichgewichtssinn.

Bei der Frage nach dem Mindestalter für die Reitstunde sollten Eltern bedenken, dass sich Kinder noch im Wachstum beginnen und die Knochen weich sind. Beginnen sie zu früh mit dem regelmäßigen Reitunterricht, kann dies wegen der Stöße zu Schäden an der Wirbelsäule und Verformungen der Beine, z. B. sogenannten O-Beinen, führen.

Des Weiteren muss die Größe des Pferdes zu der des Kindes passen. Kleine Kinder lernen am besten auf kleinen Ponys, wie Shetland Ponys. Außerdem absolvieren Reitanfänger meistens die erste Longestunde auf Tieren, die ein ruhiges und geduldiges Gemüt besitzen, um ihnen einen Teil der Angst zu nehmen.

Nach oben sind dem Alter keine Grenzen gesetzt, so dass auch Erwachsene mit 56 Jahren noch Reitunterricht nehmen können. Bevor es aber soweit ist und Sie endlich reiten dürfen, sollten Sie sich über Ihren tierischen Partner informieren, damit sich beide Seiten wohlfühlen.

Vorbereitungen für den ersten Reitunterricht

Natürlich können Reitanfänger nicht sofort aufsteigen und losreiten. – Dies wäre weder für das Tier noch für den Reiter angenehm. – Zuerst müssen sie lernen, wie sie ihm signalisieren, was es machen soll. Doch dies erfordert Kenntnisse über die Körpersprache und die natürlichen Verhaltensweisen.

Zwar ist es keine Pflicht, um mit dem Reitunterricht zu beginnen, dennoch sollten sich Schüler über grundlegende Dinge informieren. Zu diesen Themen gehören richtiges Verhalten im Umgang mit Pferden, ihr Körperbau, Satteln, Zäumen und schließlich die Pflege des Pferdes sowie die richtige Ausrüstung für den Reitunterricht.

Welche Ausrüstung brauche ich für den Reitunterricht?

Die Kleidung ist beim Reiten anderen Belastungen ausgesetzt als im Alltag. Denn durch die Reibung am Sattel werden normale Hosen an den Knien schnell durchgerieben, zudem besteht vor allem bei Reitanfängern die Gefahr, mit dem Fuß durch den Steigbügel zu rutschen, wenn sie Schuhe ohne Absatz, tragen z.B. Turnschuhe oder Sneakers.

Aus diesem Grund tragen die meisten Reiter im Reitunterricht spezielle Reitbekleidung, die ihm sicheren Halt auf Pferden gibt und an entsprechenden Stellen mit Leder verstärkt ist.

Für den Reitunterricht besteht die Grundausstattung aus:

  • Einem Reithelm
  • Einer Reithose
  • Einem Paar Reitstiefel oder Minichaps
  • Ggf. einem Paar Reithandschuhe
  • Ggf. einer Gerte
  • Einen Führstrick
  • Einer vollständig ausgestattete Putzbox
  • Einem Haargummi bei langen Haaren

Reitanfänger, die in Probestunden herausfinden möchten, müssen sich nicht sofort eine vollständige Ausrüstung zulegen. Stattdessen können Sie für den ersten Unterricht eine bequeme, eng anliegende Hose mit Innennaht, feste Schuhe, die über die Knöchel reichen, z. B. Gummistiefel, und einen Fahrradhelm tragen.

Wichtig, lange Haare, die während eines Ausritts im Wind wehen, sind zwar schön anzusehen, jedoch gefährden sie den Reiter. Da sie bleiben schnell hängen, tragen Reitschüler sowohl in der Halle als auch auf dem Platz einen Pferdeschwanz oder Zopf.

Was gehört in die Putzbox für Pferde?

Zu den Aufgaben gehören auch der Umgang und die Pflege der Pferde vor dem Reitunterricht. Indem Sie sich um das Tier kümmern, bauen Sie eine Bindung zu ihm auf und lernen seine Eigenheiten besser kennen.

Nun müssen Sie den Schmutz aus Fell, Mähne und Hufen entfernen. Zu diesem Zweck schaffen sich die meisten Reiter eine eigene Putzbox an, in der sich alle Utensilien verstauen lassen. Dabei müssen Anfänger darauf achten, an bestimmten Körperstellen die richtigen Bürsten zu verwenden, damit sich das Pferd wohlfühlt. Zur Grundausstattung gehören folgende Gegenstände:

  • Hufauskratzer
  • Gummistriegel
  • Kopfbürste, d.h. weiche Bürste für den Kopf
  • Wurzelbürste für den groben Schmutz
  • Weiche Bürste für den Körper
  • Kamm für Schweif und Mähne
  • Zwei Schwämme, jeweils einer für Gesicht und After

Eine solche Box gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Entscheidend bei der Wahl ist, dass die Grundausstattung in ihm Platz findet. Ebenso verstauen viele Reitschüler den Führstrick in der Box, nachdem das Pferd gesattelt und gezäumt wurde.

Darüber hinaus lässt sich die Ausstattung noch um einen Pinsel, Federstriegel, Hufbalsam, Cremes und einige weitere Pflegegegenstände erweitern.

Die ersten Reitstunden an der Longe

Endlich ist es soweit, der erste Reitunterricht steht bevor. Bereits jetzt müssen die meisten Reitschüler das Pferd putzen, satteln und die Trense anlegen. Damit dies gelingt und alles richtig sitzt, erklärt Ihnen der Reitlehrer, wie sie es richtig pflegen.

In manchen Reitschulen erledigen erfahrene Schüler diese Aufgaben. Danach führen Sie es am Zügel in die Halle oder auf den Reitplatz. Kinder werden von einem Erwachsener begleitet, der schwierige Aufgaben wie Auflegen des Sattels übernimmt.

Die erste Stunde beginnt meistens als Einzelunterricht an der Longe, d.h. an einer Leine, mit der der Reitlehrer das Pferd gleichmäßig im Kreis laufen lässt. Selbstverständlich muss der Schüler zuvor den Reithelm ordnungsgemäß aufsetzen. Der Reitlehrer kontrolliert den Sitz von Sattel sowie Trense, legt die lange Longe an und hilft Ihnen aufzusteigen. Danach stellt er die Länge der Steigbügel ein und erklärt die richtige Körperhaltung.

Während das Pferd im Schritt geht, machen Sie verschiedene Lockerungs- und leichte Gymnastikübungen. Auf diese Weise lernen Sie seine Bewegungen kennen und gewöhnen sich an das Gefühl auf einem Pferd zu sitzen. Anschließend folgt eine theoretische Einführung in die Gangarten: Schritt, Trab und Galopp.

Im Laufe des Reitunterrichts lernen Anfänger, sicher im Sattel zu sitzen. Sobald dies gelingt, lernt er die nächst schnellere Gangart: den Trab. Vielleicht fühlen Sie sich am Anfang „durchgeschüttelt“, denn beim Trab setzten Pferde die diagonalen Beinpaare gleichzeitig auf, zum Beispiel das linke Vorder- und rechte Hinterbein. Dann lernen Sie das sogenannte Leichttraben, bei dem Sie in einem bestimmten Rhythmus leicht aufstehen und wieder setzen. Dies entlastet die Pferde und wird von vielen Reitern als angenehmer empfunden als das Aussitzen.

Im späteren Verlauf des Unterrichts überlässt Ihnen der Reitlehrer Schritt für Schritt die Signalisierung der Gangart. Am Ende dürfen Sie probeweise ohne Leine reiten und die ersten Versuche im Galopp unternehmen. Läuft dies reibungslos, dürfen Sie bald mit dem Reitunterricht in der Gruppe beginnen.

Reitunterricht in der Gruppe und als Einzelstunde

Wenn ein Schüler die Longestunden erfolgreich absolviert hat, beginnt der eigentliche Reitunterricht. Viele Schulen bieten den Reitunterricht in Gruppen und teilweise für Einzelpersonen an.

In den gemeinsamen Stunden mit der Gruppe macht das Reiten durch den Austausch mit Gleichgesinnten mehr Spaß als in der Einzelstunde. Der Nachteil, die Aufmerksamkeit des Reitlehrers verteilt sich auf mehrere Schüler. Aufgrund dessen sollten die Gruppen aus höchstens 6 Teilnehmern bestehen.

Dagegen eignen sich Einzelstunden für Reitanfänger, da sich der Lehrer gänzlich auf die konzentrieren kann. In vielen Reitschulen werden die ersten Reitstunden nur mit Einzelpersonen absolviert, jedoch sollten Sie sich vorsichtshalber im Rahmen der Anmeldung beim Lehrer erkundigen.

Wie viel kostet der Reitunterricht?

Die Preise hängen von mehreren Faktoren ab und letztendlich von den Reitschulen ab. Wenn Sie Reitunterricht auf dem eigenen Pferd nehmen, kostet dies in der Regel weniger als auf Schulpferden. Gleiches gilt für Gruppenunterricht, der meistens preiswerter ist als Einzelstunden. Außerdem gelten für Western-, Dressur- und Springreiten häufig höhere Preise als für Reitunterricht.

Grundsätzlich liegen die Kosten für normalen Reitunterricht in der Gruppe zwischen 10 und 18 Euro. Jedoch unterscheidet sich die Qualität des Trainings. Wer sich auf ein Turnier vorbereiten möchte, sollte mit mindestens 30 bis 50 Euro pro Stunde rechnen und trainiert mit professionellen Ausbildern.

Interessenten, die einfach Spaß am Reiten haben und auf keinen Turnieren antreten möchten, kommen im normalen Gruppenunterricht bei einem guten Reitlehrer gänzlich auf ihre Kosten, ohne dass es zu einer teuren Freizeitbeschäftigung wird.

Was zeichnet eine gute Reitschule aus?

Eine Reitschule ist immer nur so gut wie ihre Lehrer. Wenn Sie sich für Reitunterricht interessieren und auf der Suche nach einer guten Schule sind, sollten Sie sich das Auftreten und Verhalten des Reitlehrers genauer ansehen. Denn zwischen den vielen guten Lehrkräften gibt es leider auch immer weniger empfehlenswerte Reiter, die Unterrichtsstunden erteilen.

  • Ein guter Reitlehrer pflegt einen freundlichen Umgangston zu Schülern und Pferden.
  • Übungen werden von ihm im Reitunterricht verständlich erklärt und Schüler verstehen das Ziel dieser Aufgaben
  • Ein Reitlehrer sollte jederzeit im Unterricht die Übungen selbst demonstrieren können. Demzufolge tragen viele Lehrer Reitbekleidung während des Unterrichts.
  • In den Longestunden gilt seine ganze Aufmerksamkeit dem Reitschüler
  • Anfänger werden motiviert, wenn es in den ersten Reitstunden noch nicht einwandfrei läuft
  • Kritik äußern gute Reitlehrer konstruktiv und sachlich, ebenso loben sie zwischendurch gute Leistungen
  • Im Gruppenunterricht verteilt sich seine Aufmerksamkeit auf alle Reitschüler

Bei all diesen Faktoren sollten Interessenten bedenken, dass die Trainer jeden Tag vielen verschiedenen Schülern Reitunterricht geben. Daher ist es nicht immer möglich, jeden einzelnen Reiter individuell zu betreuen.

Wichtig bei der Beurteilung des Reitunterrichts sind das Fachwissen sowie der Umgang mit Menschen und Tieren. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, um den Unterricht zu finden, der Ihnen wirklich Spaß macht.

Welche Turnierbekleidung ist im Dressurreiten vorgeschrieben?

Anders als im Reitunterricht gibt es für Turniere im Dressur- und Springreiten feste Kleidungsvorschriften für die Teilnehmer. Reiter und Pferd sollen während der Dressur miteinander harmonieren und einfach perfekt aussehen.

Zu diesem Traditionssport gehört ebenfalls die vorgeschriebene Turnierbekleidung, die immer sauber und gepflegt aussehen muss. Welche Kleidung vorgeschrieben ist, hängt von den Klassen ab. Während des Dressurreitunterrichts reichen in der Regel normale Reitbekleidung und Sporen.

Für die leichten Klassen

Reiter der Klassen Einstieg (E), Anfänger (A) und Leicht (L) kleiden sich auf Dressurturnieren mit:

  • Einer Reitkappe (verpflichtend)
  • Einem dunklen Reitjackett
  • Einer weißen Bluse oder einem weißen Hemd
  • Einer weißen Reithose
  • Sauberen hohen Reitstiefeln

Für fortgeschrittene Reiter

Für Reiter der Klassen Mittelschwer (M) und Schwer (S) gelten strengere Kleidungsvorschriften:

  • Ein schwarzer oder dunkelblauer Dressurfrack
  • Ein Zylinder oder eine Melone
  • Ein Paar Sporen
  • Weiße Bluse mit Plastron oder weißes Hemd mit Krawatte
  • Weiße Handschuhe
  • Weiße Reithose
  • Hohe Reitstiefel

Was ist Beritt und wann ist er sinnvoll?

Der Begriff „Beritt“ bezeichnet die Aus- sowie Weiterbildung eines Pferdes. Darüber hinaus werden Verhaltensprobleme korrigiert.

Besonders bei jungen Pferden mit unerfahrenen Reitern ist ein Beritt sinnvoll, da sich die Tiere beim Lernen an den Reitern orientieren. Um einem unerwünschten Verhalten vorzubeugen, trainiert sie ein erfahrener Reitlehrer in den gewünschten Lektionen. Dies kann z. B. das Halten einer bestimmten Dressurklasse oder die Ausbildung zu einer höheren Klasse sein.

Wichtig bei dieser Form des Reitunterrichts ist, dass Trainer und Reiter zusammenarbeiten und die neu gelernten Lektionen nach Ende der Unterrichtsstunden beibehalten werden. Gerade bei Pferden, die ein unerwünschtes Verhalten zeigen oder bei denen Dominanzprobleme auftreten, besteht ein höheres Risiko, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

Die Kosten für den Beritt hängen von dem gewünschten Ziel und der Dauer ab. Außerdem wird zwischen einem Voll- und Teilberitt unterschieden. Während beim Vollberitt der Trainer die gesamte Ausbildung übernimmt, ist er beim Teilberitt nur für einen Bereich zuständig. Den anderen Teil übernimmt der Reiter.

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